CDU Britz-Chorin-Oderberg
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Gender Health Gap

Es wird Zeit, mach dich schlau

Frauen werden medizinisch oft gleich behandelt – in der Diagnostik, bei der Dosierung von Arzneimitteln, in der Therapie – wie Männer. In der Forschung, Prävention und Behandlung von Krankheiten dient fast ausschließlich der männliche Körper als Referenzpunkt, genau genommen der europäische, also der weiße Mann. Das führt häufig zu einer schlechteren gesundheitlichen Versorgung, da die physischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht berücksichtigt werden. 

Der Begriff “Gender Health Gap” bezieht sich auf die Unterschiede und Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung und medizinischen Forschung zwischen Männern und Frauen.

Ob Forschung, Arzneimittel oder Tumorerkennung: In den letzten Jahrzehnten wurden häufig nur die Erfahrungen männlicher Patienten berücksichtigt. Die Konsequenz? Behandlungsmethoden und Medikamente wurden und werden nach wie vor auf Basis der Bedürfnisse männlicher Patienten abgestimmt. Die Gendermedizin-Forschung und geschlechtsspezifische Medizin haben noch einen weiten Weg vor sich.

Diese Beispiele zeigen die Unterschiede besonders anschaulich: 

  • Autoimmunkrankheiten betreffen etwa 8 % der Weltbevölkerung,
    aber 78 % der Betroffenen sind Frauen
  • Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, an rheumatoider Arthritis zu erkranken, dreimal so hoch wie bei Männern. Die Wahrscheinlichkeit, an Multipler Sklerose zu erkranken, ist viermal so hoch.
  • Zwei Drittel der an Alzheimer erkrankten Personen sind Frauen.

Wichtige Aspekte des Gender Health Gap sind:

  • Lebenserwartung: In vielen Gesellschaften leben Frauen in der Gesamtbevölkerung tendenziell länger als Männer. Frauen können jedoch spezifische gesundheitliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der reproduktiven Gesundheit haben, einschließlich mütterlicher Mortalität und Morbidität.
  • Morbidität und Krankheitsprävalenz: Die Arten von Gesundheitsproblemen, die Männer und Frauen betreffen, können unterschiedlich sein. Bestimmte Krankheiten können in einem Geschlecht häufiger auftreten als im anderen. Herzinfarkte sind bei Männern zwar häufiger als bei Frauen, doch sie verlaufen bei Frauen häufiger tödlich. Frauen können spezielle gesundheitliche Herausforderungen im Zusammenhang mit ihrem Geschlecht haben, zum Beispiel Wechseljahre, Brustkrebs und Eierstockkrebs.
  • Zugang zur Gesundheitsversorgung: Geschlechtsunterschiede im Zugang zur Gesundheitsversorgung können zu Gesundheitslücken beitragen. Faktoren wie sozioökonomischer Status, kulturelle Normen und Gesundheitspolitik können die Fähigkeit von Individuen beeinflussen, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen – das betrifft auch den Zugriff auf Medikamente.
  • Gesundheitsverhalten: Männer und Frauen können unterschiedliche Gesundheitsverhaltensweisen zeigen, einschließlich risikoreicher Verhaltensweisen, Ernährung, Bewegungsmuster und Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen. Diese Verhaltensweisen können sich auf die Gesamtergebnisse der Gesundheit auswirken.
  • Psychische Gesundheit: Es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der psychischen Gesundheit, wobei Frauen häufiger Depressionen und Angststörungen erleben. Gesellschaftliche Erwartungen, Rollen und hormonelle Einflüsse können zu diesen Unterschieden beitragen.
  • Berufsbedingte Gesundheitsrisiken: Bestimmte Berufe können Personen spezifischen geschlechtsspezifischen Gesundheitsrisiken aussetzen. Zum Beispiel, wenn Männer eher in Berufen mit physischen Gefahren arbeiten, während Frauen in Berufen wie Pflege oder Betreuung andersartige Risiken haben können. Arbeitskraft und Arbeitsvermögen sind wesentliche Faktoren beim Gender Health Gap.

 

( Quellen: mysummer.de , Fernsehlotterie.de , Aerzteblatt.de , Doccheck.com , MedUniWien.ac.at , AXA.de )