Neuer Name: Elblandgrundschule
Die Allende-Schule wird künftig Elblandgrundschule heißen. 21 Stadtverordnete votieren am Mittwochabend für den von der Schulkonferenz gewünschten Namen, sechs Mitglieder stimmten bei einer Enthaltung dagegen (der „Prignitzer“ berichtete gestern bereits kurz). Lehrer, Eltern und Kinder einschließlich Schulrektor waren gekommen, um die Abstimmung im großen Sitzungssaal des Rathauses live mitzuerleben. Vor dem Votum, das auf Antrag von Wolfgang Strutz die Debatte frei.
Während die anderen Fraktionen bzw. Abgeordnete sich im Sozialausschuss wie auch im Hauptausschuss positioniert hatten, hatte sich die Fraktion der Sozialdemokraten weitgehend in Schweigen gehüllt. Fraktionschef Marcel Elverich gab an, man habe die Zeit benötigt, um sich zu positionieren. Pünktlich zur Stadtverordnetenversammlung war der Prozess abgeschlossen, die SPD-Fraktion votierte geschlossen gegen den derzeitigen Schulnamen, für die Umbenennung. Elverich sagte: „Wir als Sozialdemokraten achten die Leistungen von Salvador Allende.“ Aber „mit dem neuen Namen erlauben wir der Schule, ein neues Profil zu leben“.
Die Schulkonferenz hatte in ihrem Wechselwunsch begründet, der Name „Elblandgrundschule“ symbolisiere eine Schule, „die in unserer Elblandschaft steht, alle Kinder kennen die Elbe, sind hier zu Hause und fühlen sich so auch mit ihrer Heimat verbunden“. „Zum Namen ,Dr. Salvador Allende’ haben unsere Grundschulkinder keinen Bezug und das Wissen dazu ist in diesem Alter schwer vermittelbar.“
Für Wolfgang Strutz, der als Fraktionschef der Linken begründete, weshalb seine Partei bei einer Enthaltung den Schulnamen Allende beibehalten wollte, ist Letzteres „ein gewisses pädagogisches Armutszeugnis“.
Für das Stadtparlament ungewöhnlich scharf reagierte darauf der CDU-Abgeordnete Gordon Hoffmann, der den Linken vorwarf, sie würden sich ein Armutszeugnis ausstellen, wenn sie nicht dem Mehrheitswunsch aus der Schule folgen.Während sich die Linken dagegen wenden, dass Dr. Salvador Allende mit der Entscheidung gegen den Schulnamen „ein Stück weit aus der öffentlichen Wahrnehmung gestrichen wird“, versicherte der CDU-Vertreter, das Votum der Christdemokraten „sei keine Entscheidung gegen die historische Lebensleistung von Salvador Allende“.
Übrigens erinnerte der Linkenfraktionschef seine SPD-Abgeordnetenkollegen daran, „dass Salvador Allende als chilenischer Präsident Mitglied einer SPD-Schwesternpartei war“.
Die CDU-Fraktion stimmte geschlossen für die Namensänderung. Auch der FDP-Abgeordnete Michael Hintz stimmte dem zu, wandte sich vor allem an die Grundschüler im Sitzungssaal und begründete, sie sollten mit dem Gefühl aufwachsen, etwas mit Erfolg verändert zu haben.
Aus der Fraktion der UBG stimmte Lutz Dieckmann gegen einen neuen Namen. Er hatte bereits im Hauptausschuss darauf verwiesen, dass es für ihn keinen Grund gäbe, „etwas so Etabliertes zu ändern“. Anders Bürgermeister Dr. Oliver Hermann. Er votierte für die Änderung, hatte sich im Hauptausschuss mit den Worten erklärt, dass nichts gegen Elblandgrundschule spricht. Damit sei für ihn der Wunsch der Schule ausschlaggebend.
Quelle: www.svz.de/lokales/prignitz/neuer-name-elblandgrundschule-id12115511.html